Die Weise von Liebe und TodViktor Ullmann: Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke

Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke von Viktor Ullmann gilt als einer der bedeutendsten Beiträge zur Kunstform des Melodrams. In einer neuen, beeindruckenden Interpretation des Werkes sowie mit der Weltersteinspielung der Drei Melodeklamationen op. 68 von Anton Arensky erweist sich das mehrfach preisgekrönte duo pianoworte als ideale Besetzung für diese hochpoetische „sprechende“ Musik.

Beschreibung

Viktor Ullmann: Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke
+Anton Arensky: Drei Melodeclamationen op.68 (Weltersteinspielung)

duo pianoworte
Bernd-Christian Schulze – Klavier
Helmut Thiele – Rezitation

Das Hauptwerk auf dieser CD ist die berühmte Rilke-Vertonung des in Ausschwitz ermordeten Komponisten Viktor Ullmann (1898–1944): „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“. Die Komposition ist eine Art Bindeglied zwischen den romantischen Melodramen und der zeitgenössischen Literatur, das an vielen Stellen gegenwärtige Kompositionsansätze vorwegnimmt. Nicht minder interessant ist die Weltersteinspielung der „Drei Melodeclamationen op. 68“ von Anton Arensky (1861–1906) – hier mit deutschen Übersetzungen der Texte von Ivan S. Turgenev. Ist das erste der drei Stücke „Wie waren einst so schön, so frisch die Rosen“ noch relativ populär, so blieben die beiden anderen Werke bisher weitgehend unbekannt und sind somit in dieser Ersteinspielung eine wichtige Vervollständigung des Repertoires.

Aus dem Vorwort zur CD:

Seit unserer Gründung 1994 hatten wir im Konzertalltag neben den Uraufführungen zahlreicher zeitgenössischer Werke natürlich auch immer wieder die „klassischen“ Melodrame von Schubert, Schumann, Liszt, Strauss, von Schillings u. a. im Programm.

Insbesondere die Vertonung des Cornets von Viktor Ullmann hat uns fasziniert – kann sie doch als eine Art Bindeglied aufgefasst werden zwischen den romantischen Melodramen und der zeitgenössischen Literatur, das an vielen Stellen gegenwärtige Kompositionsansätze vorwegnimmt.

Auch wenn Viktor Ullmann wohl eher nur die Aufführung der von ihm melodramatisch bearbeiteten Teile vorgeschwebt hat, haben wir uns bewusst dafür entschieden, auch die übrigen Textteile einzufügen. Zum einen ist die Dichtung Rilkes heute längst nicht mehr so bekannt wie Mitte des 20. Jahrhunderts und für den Hörer ergibt sich so eine lückenlose Handlung. Zum anderen tragen die freigestellten Textpassagen zu einer entspannenden Abwechslung zwischen den melodramatischen Passagen bei.

Besonders bedanken möchten wir uns bei dem Ullmann-Experten Ingo Schultz (Viktor Ullmann – Leben und Werk, Bärenreiter-Verlag, BVK 2031, 2008), auf dessen Anregung wir uns intensiv mit dem Originalmanuskript beschäftigten, welches in der Paul Sacher Stiftung in Basel aufbewahrt wird. Daraus ergaben sich für uns etliche weiterführende Erkenntnisse sowohl in Bezug auf die korrekte Lesart von Tönen, Harmonien und Vortragsbezeichnungen als letztlich auch auf die Gestaltung des Klavierparts.

Ebenfalls äußerst reizvoll war für uns die Ersteinspielung der drei Arensky-Melodramen, die als Paradebeispiele des Genres gelten können. Durch das Zusammenwirken von gesprochenem Wort und Musik ermöglichen uns diese Kleinode, in der heute eher nüchternen Zeit – wie durch ein geöffnetes Fenster – einen Blick auf die Gefühlswelt der Romantik und deren Umsetzung in Musik zu werfen.

Ist das erste Stück „Wie waren einst so schön die Rosen“ noch relativ populär, so war das Notenmaterial des zweiten nur in der russischen Nationalbibliothek Moskau aufzutreiben. Die deutsche Übersetzung von Turgenjews Texten erschien uns dabei an vielen Stellen im Sinne des heutigen Sprachgebrauchs überarbeitungswürdig. Deshalb haben wir in enger Abstimmung mit der Slawistin Erika Hoppe eine neue Fassung erstellt, die uns in sprachlicher Hinsicht zeitgemäßer erscheint.

Helmut Thiele & Bernd-Christian Schulze

Inhalt

Viktor Ullmann: Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke

Anton Arensky: Drei Melodeclamationen op.68

Wie waren einst so schön, so frisch die Rosen
Das azurblaue Reich
Die Nymphen

Hörbeispiele
Pressestimmen

Label & Vertrieb

©2018 Kaleidos Musikeditionen
KAL6341-2

 

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